Nachhaltig Austria

Das Gütesiegel am Puls der Zeit

Ein Artikel von Redaktion | 10.12.2019 - 13:22
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Immer öfter treten als „Nachhaltig Austria“ zertifizierte Weingüter beim Konsumenten in Erscheinung © W. Kaltzin

Nicht nur in Europa, sondern vor allem auch international spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtiger werdende Rolle. Seit 2015 ermöglicht der Österreichische Weinbauverband allen Weinbaubetrieben, ihre nachhaltige Wirtschaftsweise mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ auszeichnen zu lassen. Alle Maßnahmen vom Weingarten bis zur Verkaufsbereitstellung werden dafür nach den ökologischen Kriterien wie Klima, Energie, Boden, Wasser, Biodiversität und Materialverbrauch bewertet. Auch die Qualität steht am Prüfstand, genauso wie die Frage des Umgangs mit Arbeitskräften. Was zählt, sind nicht Einzelmaßnahmen, sondern durchgängig nachhaltiges Wirtschaften und das Zusammenspiel der Maßnahmen.

Vorreiterrolle der österreichischen Weinwirtschaft

Aktuell sind rund neun Prozent der österreichischen Anbaufläche zertifiziert, und es kommen laufend neue dazu. Die österreichische Weinwirtschaft nimmt mit dieser Zertifizierung international eine Vorreiterrolle ein und ist richtungsweisend für unzählige Wirtschaftsbereiche. Nicht nur für die Landwirtschaft.

Parallel zum bestehenden Zertifizierungstool (https://tool.nachhaltigaustria.at/) wird aktuell an einem zeitgemäßeren, noch benutzerfreundlicheren Tool gearbeitet (ab Herbst 2020 fertig). Neben den extrem komplexen Zusammenhängen und den unterschiedlichen Gewichtungen der einzelnen Zertifizierungsmaßnahmen – welche im Hintergrund nicht nur technisch, sondern auch wissenschaftlich gelöst sein müssen – ist der Weinbauverband sehr bemüht, das Feedback der zertifizierten Betriebe bestmöglich in das zukünftige Tool einzuarbeiten.

Den eigenen Betrieb anonym beleuchten

Jene Betriebe, die noch nicht zertifiziert sind, können sich bereits jetzt anonym mit einer beliebigen Nummer unter https://tool.nachhaltigaustria.at/ registrieren und sich durch die notwendigen Maßnahmen klicken. Mit diesem anonymen Vorgang ist es möglich, einen guten Überblick über den tatsächlichen Aufwand und die benötigten Unterlagen zur Zertifizierung zu bekommen. Von Vorteil ist, dass der Großteil der benötigten Daten ohnedies am Betrieb vorhanden ist und infolge einer Zertifizierung viele Eingaben jährlich übernommen werden können. Des Weiteren besteht durch die Anmeldung mit einer beliebigen Nummer auch die Möglichkeit, dass interessierte Betriebe prüfen können, welchen Richtlinien sie bereits entsprechen und in welchen Bereichen sie eventuell noch Aufholbedarf haben. Getestet werden kann im Zuge dessen auch, wie sich eine Änderung einzelner Maßnahmen im Betrieb auf das Gesamtergebnis auswirken würde. Allgemein gilt, die Eingabe der Daten und das Arbeiten mit dem Tool können jederzeit unterbrochen werden. Der Status quo ist unter der ausgewählten Nummer gespeichert. Dies bedeutet aber auch, dass sich jene Betriebe, die sich zum „Testen“ mit einer beliebigen Nummer anmelden, bei einer anschließenden gewünschten Zertifizierung neu mit ihrer Betriebsnummer registrieren und die Daten neu eingeben müssen. Empfohlen wird daher, auch in der „Testphase“ die Registrierung bereits mit der Betriebsnummer durchzuführen.

Hinweis für „Parallelbetriebe“: Jene Betriebe, die einen eindeutig familiären oder persönlichen Bezug aufweisen, können mitzertifiziert werden.

Nachfrage unter Konsumenten wecken

Um das „Nachhaltig Austria“-Gütesiegel gut am Markt etablieren zu können, ist eine professionelle Vermarktung unumgänglich. Die Bewerbung des Gütesiegels wird wie 2019 auch 2020 wieder von der Österreich Wein Marketing GmbH unterstützt. Ziel ist es vor allem, die Nachfrage bei den Konsumenten zu steigern. Genutzt werden hierfür nicht nur verschiedenste Newsletter und Einschaltungen in Magazinen, sondern auch diverse Kooperationen mit Plattformen, welche die zertifizierten Betriebe explizit ausweisen.

Zentral ist aber vor allem die Vermarktung des Güte-siegels durch die zertifizierten Betriebe. Die Winzer selbst mit ihrem Know-how, ihrer Überzeugung und mit ihren direkten Kontakten zu den Kunden sind die authentischsten und besten Botschafter für das „Nachhaltig Austria“-Gütesiegel und seine Grundgedanken. Allen zertifizierten „Nachhaltig Austria“-Betrieben stehen daher unterschiedlichste Werbematerialien zur Verfügung. Neben Flaschenanhängern, Tischaufstellern und Stickern sind auch gedruckte Folder in Deutsch und Englisch mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ und der Muster-Betriebsnummer „1234567“ erhältlich. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, Uni-versal-Nachhaltig-Weingläser käuflich zu erwerben. Das benötigte Werbematerial kann beim Österreich Wein Institut (ÖWI) abgeholt werden (Tel. +43/2262/625 46-14, Mail: info@oewi.at). Diverse Folder und Broschüren stehen auch auf der Website www.nachhaltig-austria.at (Menüpunkt „Downloads“) zur Verfügung.

Nachhaltigkeits-Trend als Verkaufschance

Die exportierenden Betriebe wissen um die steigende Nachfrage an nachhaltig produziertem Wein. Auch der heimische Lebensmitteleinzelhandel hat in vielen Bereichen Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt – und fordert entsprechende Produkte bei den Produzenten ein. Wer den Nachhaltigkeits-Trend also als Verkaufsargument nutzen möchte, sollte keine Zeit verlieren und ab jetzt bis 31. Mai 2020 die Zertifizierung beantragen. #