Die weltweite Weinproduktion seit dem Jahr 2000 (in Mio. Hektoliter) © OIV
Grund dafür sind vor allem die besonders niedrigen Erntemengen auf der Südhalbkugel. Jedoch wirken sich auch die Ernteeinbußen der großen europäischen Weinländer auf das Gesamtergebnis aus.
Die erwartete Weinernte der EU liegt 2023 deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt
Für die Europäische Union rechnet die OIV 2023 mit rund 150 Mio. hl Weinproduktion. Das entspricht einer Reduktion von rund 8% im Vergleich zum Vorjahr und dem Fünfjahresmittel. 2023 wird die EU damit etwa für zwei Drittel der weltweiten Weinproduktion verantwortlich sein. Sollte sich diese Schätzung bewahrheiten, hätte das Jahr 2023 die drittniedrigste Ernte seit dem Jahr 2000 eingebracht. Vor allem Pilzkrankheiten und Trockenheit werden als Verursacher der Ernteeinbußen genannt. Wegen des starken Ernterückgang in Italien (44 Mio. hl, -12% zu 2022) ist heuer Frankreich (46 Mio. hl) an der mengenmäßigen Spitze der weltweiten Produzenten. Spanien verzeichnet mit etwa 31 Mio. Hektoliter einen Verlust von rund 14% gegenüber 2022. Anders sieht die Situation in den USA aus. Hier wird eine höhere Ernte als im langjährigen Durchschnitt (+12%) erwartet.
Ausschlaggebend für die niedrige weltweite Ernte ist die Südhalbkugel. Die OIV rechnet mit einer gesamten Erntemenge von 45 Mio. Hektoliter Wein. Das entspricht einem Minus von etwa 19% verglichen mit dem Vorjahr und dem Fünfjahresschnitt. Die Weinbauländer Australien (-24% zu 2022), Chile (-20%), Südafrika (-10%) und Brasilien (-30%) hatten in der vergangenen Saison mit schwierigen Wettersituationen zu kämpfen. Einzig Neuseeland brachte 2023 eine Ernte über dem langjährigen Durchschnitt des Landes (+14%, jedoch auch -6% zum Vorjahr) ein.
Die OIV bezieht die Daten ihrer ersten Ernteschätzung für 2023 aus 29 weinbaubetreibenden Ländern, die gemeinsam rund 95% der weltweiten Weinproduktion ausmachen.
Die Weinernte 2023 in Österreich soll laut Schätzung der Statistik Austria mit 2,3 Mio. hl unterdurchschnittlich ausfallen. Details dazu finden Sie hier. Auch zum Weinbestand in Österreich wurden unlängst neue Zahlen veröffentlicht. Sie waren unter anderem Inhalt bei der Delegiertenversammlung des Österreichischen Weinbauverbandes. Mehr dazu hier.
