Der Tag des Sekt Austria, heuer am 22. Oktober, markiert alljährlich den Startschuss der umsatzstärksten Zeit der Sektbranche. Grund für das Österreichische Sektkomitee, bei der Jahrespressekonferenz Bilanz zu ziehen. Dass es heuer nur eine kleine Pressekonferenz und keine Publikumsverkostung gab, liege am Budget, so Benedikt Zacherl, Vorsitzender des Sektkomitees. Gleichzeitig fordert er eine höhere Dotierung seitens der ÖWM, entsprechend der Tatsache, dass etwa 10% der Rebflächen in die Sektproduktion laufen würden.
Das höhere Budget würde in ein neues Corporate Identity und Werbeaktivitäten investiert werden. Dagmar Gross, Geschäftsführerin des Sektkomitees, stellte erste Entwürfe der neuen CI unter dem Leitmotiv „aus besonderem Grund“ vor.
Schwieriges wirtschaftliches Umfeld
Das wirtschaftlich herausfordernde Umfeld aufgrund von Teuerung und Inflation führte zu einem Downtrading auch in der Sektbranche. Nach dem von Covid beeinflussten Spitzenjahr 2021 war eine ruhigere Entwicklung des Sektmarkts zu erwarten. Dem Umsatzwachstum von 2,5% im ersten Halbjahr steht laut NielsenIQ eine Absatzentwicklung von minus 4,7% gegenüber. Der Mengenrückgang ist auf eine Kaufzurückhaltung zurückzuführen, die wiederum im Thema Inflation und allgemeine wirtschaftliche Entwicklung ihren Ursprung hat. Gerade hochpreisige Produkte stehen unter Druck.
Positiv entwickelte sich die Geschmacksrichtung „Brut“ mit einem Plus von 9,7% im Absatz und 14% im Umsatz. Auch Rosé konnte erneut zulegen. Grundsätzlich sieht man der kommenden Sekt-Hochsaison mit Weihnachtsgeschäft, Silvester und Ballsaison optimistisch entgegen. Zumal der Trend zur Regionalität und das Vertrauen in die Qualität heimischer Produkte dafürsprechen.
Dass es noch Potenzial für Wachstum einheimischer Sekte gebe, unterstrich einmal mehr Winzer Michael Malat in seiner Funktion als Leiter des Marketingausschusses bei Sekt Austria. Marktanteile wie beim Stillwein wären wünschenswert.
Neue Botschafterin
Für das kommende Jahr konnte Annemarie Foidl, Wirtin der Angerer Alm in St. Johann in Tirol und Präsidentin der Sommelier Union Austria, als neue Sekt-Austria-Botschafterin gewonnen werden. Sie ließ in ihren Dankesworten aufhorchen: „Neben Frankreich und Österreich gibt es kein Land, das alle Kategorien der Weinwelt so perfekt spielen kann“. Patriotisch ging es weiter: „Sekt Austria braucht keine besondere Gelegenheit, er passt immer!“, betonte Foidl.