Der ersten Schätzung der EU-Kommission zufolge soll die Weinernte 2023 etwa 2% unter dem fünfjährigen Durchschnitt liegen © Europäische Kommission
Der europäische 5-Jahres-Schnitt liegt mit 164.000hl Wein pro Jahr um rund 2% höher als 2023 erwartet wird. Frankreich rechnet damit, das Land mit der höchsten Erntemenge der Welt zu werden, während Italien mit rund 15% weniger Produktion als im Vorjahr deutlich abstürzt.
Frankreich erwartet, trotz Pilzepidemien und Dürre in Teilen des Landes, mit rund 45 Mio. Hektoliter etwa den Wert des 5-jährigen Durchschnitts. In Italien führten Wetterkapriolen und ebenfalls Pilzkrankheiten zu einer geschätzten Ernte von 42. Mio. Hektoliter, deutlich unter dem Durschnitt der vergangenen fünf Jahre. Spanien erwartet mit 36 Mio. Hektoliter auch etwas geringere Mengen als im Vorjahr – in manchen Regionen ist von Ernteeinbußen von bis zu 30 Prozent die Rede.
Während Europa noch großteils mit der Lese beschäftigt ist, sorgen anhaltende Absatzprobleme für immer mehr Regionen, in denen überschüssige Weinmengen destilliert werden müssen. Neben Frankreich, Spanien und Ungarn wird jetzt auch in Italien, Portugal und Deutschland diskutiert, bestimmte Regionen finanziell bei der Destillation von Rot- und Roséweinen zu unterstützen. Mit großem Abstand Spitzenreiter bei den dafür vorgesehenen Mengen bleibt jedoch Frankreich mit 2,7 Mio. Hektoliter. Angesichts der hohen Lagerbestände sowie der leicht sinkenden internationalen Nachfrage gibt man sich in den Ländern über die niedrigen Erntemengen wenig besorgt.