Anfang 2021 brachte das Wiener Bioweingut Lenikus als Reaktion auf die triste Corona-Situation zwei Weißwein-Cuvées mit den Bezeichnungen „Wiener Jaukerl“ und „Schluck Impfung“ auf den Markt. Gemeinsam mit der Wiener Bezirkszeitung wollte man die Wiener mit Schmäh durch die schwierige Pandemie-Zeit bringen. Auf dem Etikett der Flaschen war zu lesen: „Wirkt nicht gegen Viren, macht das Leben aber beschwingter.“
Im April vergangenen Jahres wurde der Bestand der „Schluck Impfung“ jedoch wegen verbotener gesundheitsbezogener Angaben von der Bundeskellereiinspektion beschlagnahmt, woraufhin der Winzer dies beeinspruchte. Neun Monate später, im Jänner 2022 fand der Verhandlungstermin vor dem Verwaltungsgericht Wien statt. Der Wein wurde unterdessen mit dem Aufkleber „zensuriert“ über dem beanstandeten Wortlaut weiterhin verkauft. Das „Wiener Jauckerl“ wurde nicht beanstandet.
Ende März 2022 hat das Gericht nun seine Entscheidung bekanntgegeben. Die „Schluck Impfung“ darf wieder unzensiert verkauft werden. „Zu unserem Vergnügen war der Humor des Verwaltungsgerichts Wien auf unserer Seite“, hieß es vom Bioweingut Lenikus. Dort nahm man die Nachricht zum Anlass, das Duo „Schluck Impfung“ und „Wiener Jaukerl“ um einen „Booster“-Wein zu ergänzen. Das Weingut, das unter anderem auch Wein in den Editions „Rapid“ oder „Kunsthistorisches Museum“ verkauft, nutzte den Aufruhr um seine „Schluck Impfung“ medienwirksam und erhielt dadurch auch international Aufmerksamkeit.