Weinbaupionier Anton Kollwentz

Ein Buch und einen Keller zum Achtziger

Ein Artikel von Walter Kaltzin | 15.09.2021 - 09:29

Mit beiden Beinen am Boden und tief verwurzelt wie die Reben, das Erfolgsgeheimnis von Anton Kollwentz fußt auf vielen Faktoren. Mit seinem konsequenten Qualitätsstreben, dem Blick über die Grenzen und dem richtigen Gespür für Rebsorten und Märkte hat der Weinbaupionier den burgenländischen Weinbau massiv geprägt. Auch heute steht das Weingut für Wein ausschließlich im höchsten Premiumsegment, wofür nunmehr Sohn Andi Kollwentz verantwortlich zeichnet.

Eine Feier mit Freunden

Viele Kollegen, Freunde, Partner und Wegbegleiter erwiesen der Familie Kollwentz die Ehre, an einem sonnigen Spätsommertag im idyllischen Großhöflein das Lebenswerk von Anton Kollwentz zu feiern. Die Festrede hielt Dr. Josef Schuller, Leiter der Weinakademie Rust und langjähriger Freund der Familie. Anton Kollwentz habe den Aufstieg des burgenländischen Weines in die Wege geleitet und sei über die Jahre zum Botschafter des Burgenlands geworden, ohne jemals seine Bescheidenheit zu verlieren. Das mache ihn zu einer großen Winzerpersönlichkeit.

Lebenswerk in Buchform

Dr. Johann Werfring stellte die von ihm verfasste Biografie „Der Weinbaupionier Anton Kollwentz“ vor. Das Buch zeichnet – mit vielen historischen Details und beeindruckenden Bildern – den Weg der erfolgreichen Winzerkarriere nach. Es lässt zudem tief in das Winzerhandwerk und die Lagen am Leithaberg eintauchen. Erhältlich ist das 304 Seiten „schwere“ Buch im burgenländischen Verlag lex liszt um 38 Euro.

Neuer Fasskeller

Das Qualitätsdenken an die Spitze zu treiben, liegt nun an Andi Kollwentz. Dieser Anspruch machte den Bau eines neuen Fasskellers erforderlich, welcher mehr Platz und damit optimalere Bedingungen für den Ausbau und die Reifung der Lagenweine bietet. Eingebettet ist der neue Fasskeller direkt in das Weingut-Ensemble. Dies war nur durch das aufwendige „Unterfangen“ eines Stadels aus dem Jahr 1897 möglich, welcher von den Ururgroßeltern erbaut worden war. „Gewiss wäre es einfacher gewesen, eine Halle in die grüne Wiese zu bauen, doch wir wollten die bestehenden Flächen nutzen und unseren Keller als Zeichen der Nachhaltigkeit im dörflichen Gebiet haben“, betont Andi Kollwentz.

Das Beste zum Feste

Gefeiert wurde mit erlesenen Tropfen aus der „Schatzkammer“ des Weinguts, der Vinothek. Die rund 20 Jahre alten Kreszenzen zeigten beeindruckend das Reifepotenzial der Weine aus dem Hause. Für das kulinarische Verwöhnprogramm sorgten die Meister am Herd und ebenfalls Freunde des Weinguts Franz Fuiko, Joachim Gradwohl, Paul Gregorits, Max Stiegl und Günter Winter.

Für die Zukunft im Betrieb, der mittlerweile 25 ha umfasst und nur eigene Trauben verarbeitet, scheint bestens gesorgt. Inzwischen sind die beiden Töchter Barbara und Christina im Weingut aktiv und fachlich bestens gerüstet, der Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.

Jubiläum in der Wachau

Auch der Wachauer Franz Xaver Pichler – ebenfalls eine wahre Winzerlegende – feierte dieses Jahr seinen 80. Geburtstag. Das Weingut F.X. Pichler aus Oberloiben bei Dürnstein gilt als eines der international renommiertesten und bekanntesten Weingüter Österreichs.