Domäne Wachau

Wein und Stein aus der Wachau

Ein Artikel von Redaktion | 15.06.2020 - 12:00
DW_GV Steinwerk_Frischengruber_Dissauer (c) Domäne Wachau.jpg

Heinz Frischengruber (Kellermeister der Domäne Wachau) und Heinz Dissauer (Steinwerk) mit dem 700 Liter fassenden Marmorblock aus der Wachau © Domäne Wachau

„Wein zu machen heißt für uns auch ab und zu Neuland zu betreten und über andere Herangehensweisen nachzudenken. Idealerweise mit einem direkten Bezug zu unserer unmittelbaren Umgebung“, so Roman Horvath, Weingutsleiter der Domäne Wachau. In der sog. Backstage-Serie wird alten Rebsorten auf den Grund gegangen oder in Amphoren und Betoneiern vergoren. Man reizt die Spielarten des Grünen Veltliners aus und bleibt dabei doch stets der Region treu.
Zum Steinwerk-Projekt erzählt Kellermeister Heinz Frischengruber: „Wir wollten einfach wissen, was passiert, wenn Grüner Veltliner nicht in Holz oder Stahl, sondern in Stein vergoren und gelagert wird. Marmor als Material zu verwenden war dabei ein naheliegender Gedanke. Marmor ist Teil der Wachauer Geologie und er wird bei uns in Spitz und im Spitzer Graben seit Jahrhunderten abgebaut.“ Heinz Dissauer (stein-werk.at), ein Steinmetz aus Perwang unterstützte dieses Projekt und verarbeitete einen 6,5 Tonnen schweren Felsbrocken zu einem 2,7 Meter hohen Steinkegel mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern. Neben dem Marmorblock diente auch ein etwa 1.000 Liter fassendes und zwei Tonnen schweres Steinbecken aus Granit für den neuen Grünen Veltliner als Gärbehälter.

Steinwerk_DomaeneWachau.png

© Domäne Wachau

Befüllt wurden die beiden Steinbehältnisse mit handgelesenen Trauben von Steillagen aus dem Spitzer Graben. „Aufgrund feiner Unebenheiten im Stein kam es zu einer leichten, aber spürbaren Mikrooxidation. Zudem startete die Gärung schnell und spontan beziehungsweise lief aufgrund der hohen Temperatur-Aufnahmefähigkeit des Steines gleichmäßig und langsam ab“, erklärt Heinz Frischengruber. Der Wein wurde unfiltriert, ungeschönt und mit einer geringen Schwefelgabe abgefüllt. Er zeichnet sich durch Struktur, Kompaktheit und kreidig-feinen Grip aus.
Mehr Bilder: www.stein-werk.at