Districtus Austriae Controllatus

Wachau DAC ist da!

Ein Artikel von Redaktion | 07.05.2020 - 15:34

Die Wachau wurde nun laut Verordnung zum DAC-Gebiet. Das Herkunftsmarketing soll ein wichtiger Wegweiser für Konsumentinnen und Konsumenten sein – zusätzlich zu den etablierten Vinea Wachau-Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd. „Wachau DAC ermöglicht uns, die Buntheit der Wachau auf vielfältige Weise zu stärken und klar zu kommunizieren“, sagt DI Anton Bodenstein, Obmann des Regionalen Weinkomitees Wachau.

Herkunftspyramide Wachau
Künftig gliedern sich die Wachauer Weine in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine. Für alle gilt: 100% Handlese.

  • Gebietsweine spiegeln die Vielfalt der Wachau wider und können aus 17 gebietstypischen Rebsorten gekeltert werden. Die Betriebe können Trauben aus dem gesamten Weinbaugebiet Wachau verwenden. Auch betreffend Stilistik sind die Betriebe beim Gebietswein freier, so ist zum Beispiel die Verwendung von neuen Barriquefässern für den Ausbau erlaubt.
  • Ortsweine werden aus Trauben eines einzelnen Ortes gekeltert und haben keinen spürbaren Holzeinfluss. 22 Ortsnamen sind erlaubt, der entsprechende wird am Etikett vermerkt. Nur für die Wachau besonders typische Rebsorten dürfen in Verbindung mit einem Ortsnamen genutzt werden: Grüner Veltliner, Riesling, Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon blanc oder Traminer.
  • Riedenweine werden ausschließlich aus den Wachauer Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling gekeltert. Weder spürbarer Holzeinfluss noch Anreicherung sind erlaubt. Jeder Riedenwein darf nur Trauben einer Riede beinhalten. In der Wachau sind insgesamt 157 Rieden definiert, die entsprechende ist am Etikett sichtbar. Betriebliche Marken oder Phantasiemarken dürfen bei Riedenweinen nicht verwendet werden.
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Die neue Wachau DAC soll als klarer Wegweiser durch die VIelfalt des Weinbaugebiets dienen © R. Herbst

Wachauer Vielfalt
Während die Marken der Vinea Wachau (Steinfeder, Federspiel, Smaragd) Wegweiser durch die Weinstilistik (Alkoholgehalt) sind, ist DAC ein Wegweiser durch die Herkunftsregion. Wachau DAC gelte als lückenloses Herkunftskonzept. Es rücke die Herkunft vollends in den Mittelpunkt. Wachau DAC sei geographischer Herkunftsschutz bis in die kleinste Einheit – die Riede, erklärt Bodenstein.
Voraus ging dem DAC-System ein detaillierter Prozess, in dem die Rieden der Wachau nachvollziehbar definiert und alle Riedennamen dokumentiert wurden. Auf jedem Riedenwein ist der Begriff „Ried“ anzuführen. Gleichbedeutend mit dem der „Lage“, wird die gemeinsame Verwendung die Wachauer Riedenweine am internationalen Markt stärken. Auch die Stärkung der Wachauer Orte als Marken gilt als Vorteil von DAC. Hier knüpft die Wachau an ihre Wurzeln an: Bis in die 1960er Jahre waren Begriffe wie „Spitzer“ oder „Loibner“ durchaus üblich für Weine aus diesen Ortschaften.

Handarbeit pur und regionale Wertschöpfung
Sobald „Wachau“ am Etikett steht, ist 100% Handlese drin. Alle Trauben im Weinbaugebiet Wachau müssen mit der Hand gelesen werden – auch jene, wo ein Einsatz einer Lesemaschine möglich wäre. Je höher man in der DAC-Pyramide klettert, desto strenger werden die ergänzenden Anforderungen.
Für Wachau DAC gilt auch diese Regel: Die Trauben müssen im Weinbaugebiet Wachau wachsen und verarbeitet werden. Konsumentinnen und Konsumenten können die Herkunft des Weines klar nachvollziehen. Die Wertschöpfung findet direkt in der Region statt. Einzige Ausnahme: Die Verarbeitung der Trauben aus der Wachau ist in den angrenzenden Weinbaugebieten Kremstal und Traisental unter genau definierten Auflagen erlaubt.

Gültigkeit
Die Regelung zu Wachau DAC ist ab dem Jahrgang 2020 verpflichtend, für Weine des Jahrgangs 2019 gibt es die Wahlmöglichkeit. Sie dürfen auch unter der Bezeichnung „Wachau“ unter Einhaltung der bis zum Inkrafttreten der DAC-Verordnung geltenden bezeichnungsrechtlichen Vorschriften in Verkehr gebracht werden.

Bundesgesetzblatt zur DAC-Verordnung Wachau