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Diskutierten über die Zukunft des Weines (v. l.): Willi Klinger (GF ÖWM), Herbert Toifl (GF Wegenstein), Hanni Rützler (futurefoodstudio), Werner Wutscher (Vorstand REWE International AG), Nikolaus Schauerhuber (Moderator), Sascha Speicher (stellv. Chefredakteur "Weinwirtschaft")

Blick in die Zukunft

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 04.12.2009 - 00:00
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Diskutierten über die Zukunft des Weines (v. l.): Willi Klinger (GF ÖWM), Herbert Toifl (GF Wegenstein), Hanni Rützler (futurefoodstudio), Werner Wutscher (Vorstand REWE International AG), Nikolaus Schauerhuber (Moderator), Sascha Speicher (stellv. Chefredakteur "Weinwirtschaft")

Einen spannenden Blick in die Zukunft wagten anlässlich der Feier des 20-jährigen Bestehens der Weinkellerei Wegenstein die Gastgeber – Werner Wutscher, Vorstand der REWE International AG, und Herbert Toifl, Geschäftsführer der Weinkellerei Wegenstein – mit den geladenen Vortragenden und Gästen aus Weinbaupolitik und Handel, Winzern und Meinungsführern. Namhafte Referenten sorgten für aussagekräftige Inhalte, wie die Zukunft des Weins und der Weinwirtschaft aussehen könnte.

Viele Genussanalphabeten

"Wir müssen eine neue Genuss-Kultur schaffen", führte Trend- und Foodexpertin Hanni Rützler, futurefoodstudio, aus. Diese sei in der Zeit des Überflusses gleichzeitig Chance und Herausforderung, denn: "Multisensorische Erlebnisse sind der Zukunftstrend schlechthin. Je besser wir unseren Geschmack schulen, desto größer ist unser Sinnerlebnis und desto eher lassen wir uns auf Produkte ein." Dies sei gerade beim Thema "Wein" ein Schlüssel zum Erfolg. Die Winzer und Anbieter wiederum müssen sich auf neue Zielgruppen einstellen: Das Abrücken von den drei klassischen Lebensphasen "Jugend – Erwerb & Familie – Ruhestand" hin zu Lebensstil-Typologien wie "Communiteens", "Young Globalists", "Netzwerk-Familien" oder "Grey Hoppers" erfordere ein Umdenken bei den Produktangeboten und Kommunikationswegen. Tatsache sei, dass "genussvoll Leben" immer mehr ein Thema sei. Gleichzeitig sind aber auch immer mehr Genussanalphabeten zu finden. "Genuss sorgt für Mäßigung und findet damit automatisch die richtige Dosis beim Umgang mit Alkohol", so Rützler.

Potenzial der Marken

Sascha Speicher, stellvertretender Chefredakteur des Fachmagazins "Weinwirtschaft", ging auf die Chancen von Hersteller- oder Weinmarken versus Markenweinen ein: "Handels- und Exklusivmarken, die in der Regel nur kurze und prägnante Informationen zum Wein selbst für die Konsumenten liefern, werden den Handel im Preiseinstiegssegment von 2 bis 4 € noch mehr dominieren als bisher. Im mittleren Segment von 4 bis 6 € werden Exklusiv- und Handelsmarken mit einem bekannten Produzenten in Zukunft stärkere Akzente setzen. Im Premium-Segment über 6 € werden", so Speicher, "im Handel auf Dauer nur starke Herstellermarken reüssieren, die über entsprechend qualitative Substanz verfügen." Generell bieten Marken für Konsumenten eine schnelle Orientierung in der Auswahl.

Chancen, Herausforderungen

In der anschließenden Podiumsdiskussion unterstrich Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Weinmarketing, dass das derzeit umgesetzte Herkunftsmarketing für den österreichischen Wein zukunftsweisend sei: "Weine mit klarer Herkunft und Typizität sind die Erfolgsweine der Zukunft, denn sie erfüllen das sinnliche Genussversprechen."

REWE-Vorstand Werner Wutscher rief dazu auf, traditionelle Denkmuster über Bord zu werfen: "Wir werden neue Konzepte und Ideen entwickeln, um das Verstehen bei den Konsumenten zu fördern. Dazu gehört auch, mit neuen Zielgruppen stärker in ihrer Sprache zu kommunizieren und Betreuung und Beratung zu intensivieren. Das wird die große Herausforderung für den Lebensmittelhandel."

Herbert Toifl, Wegenstein-Geschäftsführer, griff das Thema "Qualität und Zusammenarbeit" auf: "Wir wollen den Konsumenten mit unseren Produkten den Einstieg in die Weinwelt erleichtern und Appetit auf höhere Qualitäten machen." Um dies zu erreichen, geht Wegenstein verstärkt langfristige Partnerschaften mit Winzern ein: "Mit Wegenstein zu arbeiten, heißt, die Qualität steigern zu wollen. Mit Wegenstein zu arbeiten, heißt aber auch für den Winzer, für seinen Wein adäquat bezahlt zu werden. Das ist unsere Verantwortung und Herausforderung, die wir im Markt wahrnehmen wollen."

Weinkellerei Wegenstein

Die Kellerei Wegenstein ist eine Eigenmarke der REWE Group und bietet ein breites Weinsortiment. Pro Tag werden etwa 150.000 Flaschen gefüllt. Wegenstein-Weine sind bei BILLA, MERKUR, ADEG, Penny und Sutterlüty erhältlich.