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Ing. Krennwallner/Syngenta präsentierte neue Waffe im Kampf gegen Peronospora © Syngenta

Kampf gegen Peronospora

Ein Artikel von Administrator | 11.01.2007 - 11:03
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Ing. Krennwallner/Syngenta präsentierte neue Waffe im Kampf gegen Peronospora © Syngenta

Ein neu entwickelter Wirkstoff soll Grundstein für gesundes Lesegut werden. "Pergado" wirkt gegen Peronospora und weist mehrere Vorteile auf. Anfang Dezember präsentierte die Firma Syngenta das neue Weinbaufungizid "Pergado" im Stift Klosterneuburg. Zur Diskussion stand, ob neu entwickelte Peronosporafungizide wirklich nötig sind und welche Vorteile diese mit sich bringen.

Zwei Wirkstoffe in Pergado sollen Peronospora und anderen pilzlichen Schaderregern den Kampf ansagen. "Mandipropamid hemmt den Entwicklungskreislauf von Peronospora an vier Angriffstellen," so Marketingkoordinator Ing. Paul Krennwallner. Die hohe Wirkungssicherheit resultiere aus der raschen Regenfestigkeit von Mandipropamid.
Aufgrund der guten Fettlöslichkeit dringt die Substanz schnell in die Wachsschicht von Blättern und Beeren ein und ist dort vor nachfolgenden Regenfällen geschützt.

Als zweiter Wirkstoff bildet Folpet eine Schutzfunktion gegenüber anderen pilzlichen Schaderregern wie Botrytis. "Wer Pergado einsetzt, legt den Grundstein für ein gesundes Lesegut," versicherte Krennwallner. Aufgrund der guten Regenfestigkeit empfehlen die Experten den Einsatz von Pergado im Nachblütebereich, die Aufwandmenge sollte dabei 2,5 kg/ha betragen. Maximal drei Anwendungen sind erlaubt, bei einer Spritzung bis zur Blüte werden 1,6 kg/ha empfohlen.Der Frage, ob überhaupt neue Pflanzenschutzmittel zur Rebenperonospora-Bekämpfung benötigt werden, ging Univ.-Prof Dr. Helmut Redl auf den Grund.

Da die europäische Rebe keine ausreichenden eigenen Abwehrkräfte besitze, wäre heute in der erwerbsmäßigen Rebenkultivierung ein Fungizideinsatz unumgänglich. Das klassische Fungizid ist seit über hundert Jahren Kupfer. Gehobene, strengere Anforderungen an Pflanzenschutzmittel würden aber neue Entwicklungen erfordern, meinte Redl.

Gut wirkende Fungizide erleichtern dabei einen situationsbedingten Bekämpfungseinsatz. Dies unterstütze eine moderne, nachhaltige, naturnahe und rückstandsfreie wie auch rückverfolgbare Traubenproduktion. "Leider gibt es bezüglich der Biologie des Pilzes noch immer viele offene Fragen, sodass die Bekämpfung der Rebenperonospora heute mitunter noch immer Schwierigkeiten bereitet. Weinbau ohne Rebschutz ist nicht praktizierbar", resümierte Redl.

Der Winzer 01/2007