Das Ergebnis der Weingartengrunderhebung 2015, welche die Statistik Austria am 17. Juni 2016 veröffentlichte, brachte für Österreich eine bepflanzte Rebfläche von 45.439 Hektar. Somit hat sich die österreichische Rebfläche seit der letzten Erhebung im Jahr 2009 (45.533 ha) kaum verändert (minus 0,2%).
Bei detaillierter Betrachtung ist aber ein wesentlicher Flächenverlust im Burgenland zu beobachten - sowohl bei weißen als auch bei roten Sorten ein Minus von mehr als 10%. Am markantesten ging die Fläche dabei im Gebiet Neusiedlersee-Hügelland zurück (von 3.576 ha auf aktuell 2.835 ha). Hingegen hat die Rebfläche in Niederösterreich und in der Steiermark deutlich zugenommen, z.B. um fast 10% im Gebiet Wagram, und im Vulkanland Steiermark (ehemals Südoststeiermark) erfuhr sie einen Zuwachs von rund 20%. In der Region Bergland stieg die Weingartenfläche von 82 auf 140 Hektar.
Niederösterreich bleibt mit 28.145 Hektar bepflanzter Fläche und einem Anteil von 61,9% (59,7% in 2009) das größte weinbautreibende Bundesland, gefolgt vom Burgenland mit 12.249 Hektar und einem Anteil von 27% (30,4% in 2009), von der Steiermark mit 4.324 Hektar (Anteil 9,5%; 8,5% in 2009) und Wien mit 581 Hektar (1,3%).
Österreich bleibt Veltliner-Land
Der langjährige Trend zum Rotweinanbau in Österreich ist nun Geschichte. Die gesamtösterreichische Rotweinfläche ging um 4,9% auf 14.937 Hektar zurück, die Weißweinfläche jedoch kann gegenüber 2009 einen Anstieg von 2,3% auf 30.502 Hektar verzeichnen und das aktuelle Verhältnis lautet 67,1% Weiß gegenüber 32,9% Rot.
Klarer Spitzenreiter bei der Rebsortenverteilung bleibt Grüner Veltliner, der mit 14.376 Hektar bzw. einem Anteil von 47,1% an der gesamten Weißweinfläche das Ranking anführt und dazu noch den größten Flächenzuwachs aller Rebsorten seit 2009 verbuchen kann: +6,3%. An zweiter Stelle steht mit 6.311 ha (42,3% der Rotweinfläche) nach wie vor der Zweigelt, welcher aber im Vergleich zu 2009 rund 100 Hektar Rebfläche verlor. Betrachtet man die Rebsortenverteilung in den einzelnen Bundesländern, so liegt Grüner Veltliner in Niederösterreich (12.920 ha), im Burgenland (1.258 ha) und in Wien (171 ha) beim Weißwein deutlich voran, in der Steiermark hingegen steht Welschriesling (701 ha) an erster Stelle. Unter den Rotweinsorten dominiert Zweigelt in Niederösterreich (3.521 ha) und Wien (36 ha), während im Burgenland Blaufränkisch (2.632 ha) und in der Steiermark Blauer Wildbacher (432 ha) die Liste anführen.
Immer weniger Betriebe
Ein markanter Rückgang ist bei der Zahl der Weinbaubetriebe zu beobachten. Sie sank von 20.181 in 2009 auf 14.133 Betriebe im Jahr 2015, was ein Minus von rund 30% darstellt. Im Jahr 1999 lag die Zahl der Betriebe noch bei 32.000. In Hinblick auf die Betriebsgröße ist festzustellen, dass sich die durchschnittliche Weingartenfläche pro Betrieb von 2,26 Hektar im Jahr 2009 auf 3,22 Hektar im Jahr 2015 (+42,5%) vergrößert hat.