Nach einigen Wochen der medialen Berichterstattung zum Thema "Komatrinken" hatte die Diskussion schließlich auch den Wein erreicht.
Die Zeitschrift "Trend" hat einen Radiowerbespot für den "Weinviertel DAC" entdeckt, der im letzten Jahr und am Beginn des heurigen Jahres, also als Komatrinken noch kein Thema war, gesendet wurde.
Im "Trend" wurde die Werbebotschaft, dem grauen Alltag ein bisschen "Pfefferl" mit einem Glas "Weinviertel DAC" zu verleihen, dahingehend interpretiert, dass dadurch Alkohol als Problemlöser beworben wird. Bei allem Bekenntnis, das Problem des teilweise exzessiven Alkoholkonsums Jugendlicher nicht zu bagatellisieren, sei doch festgehalten: Alkohol ist ein Genussmittel, das man auch missbrauchen kann. Hochprozentige Alkoholika sind vor allem dann tückisch, wenn sie mit zuckerhaltigen Säften zu geschmacklich scheinbar harmlosen "Alkopops" verschnitten werden. Zurückkommend zu obigem Werbespot: Hier war von glasweisem Genuss die Rede, nicht von flaschenweisem Saufen.
Klare Position
Jedenfalls war die Berichterstattung für die österreichische Weinwirtschaft ein Anlass, sich zu diesem Thema klar zu positionieren: Österreichischer Wein ist ein jahrtausendealtes Kulturgut. Als landwirtschaftliches Produkt unterliegt Wein natürlichen, jährlichen Schwankungen und beinhaltet im Anbau den wichtigen Aspekt der Landschaftspflege.
Wein ist in vielen Ländern, besonders in Europa, seit jeher als Genussmittel in Verbindung mit der lokalen Esskultur tief in der Gesellschaft verankert und verstärkt damit seine gesellschaftspolitische Besonderheit unter den alkoholischen Getränken. Diese Positionierung im Bereich des genussvollen Erlebens grenzt den exzessiven, maßlosen Konsum aus.
Die österreichische Weinwirtschaft verurteilt jede Art von Alkoholmissbrauch und dessen negativen mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesellschaft, besonders auf Jugendliche und Kinder.
Gleichzeitig lehnt sie restriktive oder gar prohibitionistische Tendenzen ab (auch im Sinne von Werbeverboten oder plakative Kennzeichnung alkoholischer Getränke, die sich historisch als wenig abschreckend erwiesen haben; siehe auch Leitartikel des Vormonats).
Die Bewerbung des österreichischen Weins durch Darstellungen und Botschaften, welche Kinder und Jugendliche zum Konsum von alkoholischen Getränken animieren, wird aber ausgeschlossen.
Verantwortung tragen
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Wein muss von Erwachsenen als Vorbild für Jugendliche gelebt und vorgezeigt werden. Darüber hinaus betont die österreichische Weinwirtschaft, dass moderater, bewusster Weinkonsum auch positive gesundheitliche Auswirkungen haben kann und dies wissenschaftlich bewiesen ist.
Vor allem ein verantwortungsvolles, reflektiertes Heranführen von Jugendlichen zum Weingenuss vermindert das Risiko von Alkoholmissbrauch. Durch entsprechende Erklärungen von Erwachsenen zum jeweiligen Weinkonsum, nämlich was wird wann und warum getrunken, erlernen Jugendliche einen sinnvollen Umgang mit Wein.
Genussvoller UmgangDie österreichische Weinwirtschaft hat mit der Weinakademie Österreich eine eigene Einrichtung, an der ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Kulturgut Wein gelehrt wird. Besondere Lehrinhalte an Schulen sowie im Rahmen der Jungsommelierausbildung, allgemeine Seminare und Themenschwerpunkte bei Kongressen vermitteln im besonderen Maße den moderaten Umgang mit Wein und dessen Auswirkungen.Jugendliche, die derartig an genussvollen, moderaten Weinkonsum in einem ritualen Umfeld (Wein zum Essen etc.) herangeführt wurden, sind für maßloses Komasaufen ohnehin nicht mehr zu haben.
Wein ist daher nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.
Genussvoller Umgang
Die österreichische Weinwirtschaft hat mit der Weinakademie Österreich eine eigene Einrichtung, an der ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Kulturgut Wein gelehrt wird.
Besondere Lehrinhalte an Schulen sowie im Rahmen der Jungsommelierausbildung, allgemeine Seminare und Themenschwerpunkte bei Kongressen vermitteln im besonderen Maße den moderaten Umgang mit Wein und dessen Auswirkungen.Jugendliche, die derartig an genussvollen, moderaten Weinkonsum in einem ritualen Umfeld (Wein zum Essen etc.) herangeführt wurden, sind für maßloses Komasaufen ohnehin nicht mehr zu haben.
Wein ist daher nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.
Der Winzer 06/2007