Die Organisation Wine Australia berichtet von einer geschätzten Weintraubenernte 2023 von 1,32 Mio. Tonnen, rund ein Viertel weniger als im 10-Jahres-Schnitt. Damit sind Australiens Winzer mit der kleinsten Ernte seit dem Jahr 2000 konfrontiert. Rund 325 Mio. Liter Wein weniger als im langjährigen Durchschnitt wurden produziert.
La Niña, ein Wetterphänomen, das kalte Bedingungen mit hohen Regenmengen und zahlreichen Unwetterereignissen in den zentralen und östlichen tropischen Pazifik bringt, trägt die Schuld an Australiens kleiner Lese. Die ganze Saison hinweg war es in den Weinbaugebieten des Landes zu kalt und zu nass. Unwetter führten dazu, dass Winzer ihre Weinberge nicht befahren und sich Krankheiten stark ausbreiten konnten. Das Land verzeichnete 2023 das kälteste Jahr seit 2012 und das nassteste seit 2011. Geringe Erträge, hoher Krankheitsdruck und verspätete Reife waren die Folge. Gelesen wird in Australien im Februar, in der Reifeperiode im Dezember und Jänner brachte La Niña besonders schlechtes Wetter. Das Wetterphänomen tritt rund alle drei bis fünf Jahre auf und sorgt für stärkere Passatwinde und deutlich sinkende Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik. Dies hat unter anderem starke Regenfälle, Unwetter und Taifune an Australiens Küsten sowie Dürre und Hitze in Südamerika zur Folge.
Neben dem katastrophalen Wetter haben Australiens Winzer außerdem stark mit Teuerungen zu kämpfen. Viele Produktionsmaterialien sind importiert, Trauben und Wein müssen bei stark gestiegenen Energiepreisen weiterhin gekühlt werden und Transportkosten für die riesigen Distanzen des Landes stiegen ebenfalls stark an. Dazu kommen eine hohe Inflation im Land und damit Probleme bei der Finanzierung von Investitionen.