Josef Möth bewirtschaftet 3,5 Hektar Reben am Bodensee. Mitte Mai hat er zwei Tanks mit je 1.000 Liter Weiß- und Rotwein im See versenken lassen. Der Winzer möchte herausfinden, wie die gleichbleibende Temperatur von rund vier Grad Celsius, der 60 Meter unter der Wasseroberfläche herrschende Druck und die Lichtverhältnisse auf Qualität und Geschmack des Weines wirken. So soll der Rotwein ein ganzes Jahr im See verbringen, der Weißwein nur ein halbes Jahr. Auf den Markt werden diese Weine als „Edition Tiefenrausch“ kommen.
Bisher gab es noch kein derartiges Projekt am Bodensee. Das Versenken des Weines musste mit den Behörden, der Bezirkshauptmannschaft, der Berufsschifffahrt und der Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei abgeklärt werden. Auch galt es einen geeigneten Platz im See zu finden, wo weder Fischer noch Schifffahrt behindert werden. Wissenschaftliche Unterstützung bekommt der Bregenzer Winzer von der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg.
Mehrere Projekte zur Unterwasser-Lagerung von Wein gibt es bereits im Meer und auch eines am Neusiedlersee.