Schweiz

Dorf Champagne verliert Namensstreit

Ein Artikel von Redaktion | 22.04.2021 - 18:30

Das kleine Dorf Champagne im Waadtland hat den Rechtsstreit gegen das Comité Interprofessionnel du vin de Champagne (CIVC) verloren und darf seinen Namen künftig nicht mehr auf seine vor Ort hergestellten Weine schreiben. So entschied nun das Verfassungsgericht des Kantons Waadt.
Noch im Jänner dieses Jahres hatte das 750 Einwohner und 28 Hektar Weinberge zählende Dorf einen Etappensieg errungen, als ihm von der Waadtländer Regierung das Recht auf die kontrollierte Herkunftsbezeichnung „Commune de Champagne AOC“ (Gemeinde Champagne) zugestanden wurde. Die Verwechslungsgefahr mit dem weltberühmten französischen Schaumwein sei zweifellos gering. Der französische Interessenverband der Champagner-Hersteller hatte daraufhin aber rasch Einspruch erhoben und die Annullierung der neuen Appellation gefordert.
Der neueste Entscheid des Verfassungsgerichtes Waadt hält nun fest, dass die Schaffung einer geschützten Herkunftsbezeichnung (AOC) durch die Kantonsbehörden gegen bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und der EU verstößt, welche dem Begriff „Champagne“ exklusiven Schutz gewähren. Die „Commune de Champagne AOC“ ist damit Geschichte.