Piwi-Sorten

Rebsorte Felicia erhält Zulassung in Deutschland

Ein Artikel von Redaktion | 16.01.2021 - 16:01
Felicia_TraubeJKI-Neuzüchtung_c_U.Bruehl_JKI.JPG

Traube der Rebsorte Felicia, eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung des JKI Geilweilerhof © ZR/JKI

Die weiße pilzwiderstandsfähige Rebsorte Felicia, die Glückliche, gehört nun zur Piwi-Avantgarde in Deutschland. Gezüchtet am Institut für Rebenzüchtung am Geilweilerhof des Julius-Kühn-Instituts (JKI) besitzt sie seit 2004 Sortenschutz. Ende des Jahres 2020 erhielt Felicia ihre Zulassung durch das deutsche Bundessortenamt. Damit ist sie in den meisten Weinanbaugebieten Deutschlands zur Qualitätsweinproduktion zugelassen, und der Versuchsanbau entfällt. Nach Calardis Blanc im Frühjahr 2020 ist Felicia die zweite Piwi-Sorte des JKI, die 2020 zugelassen wurde. Entstanden ist die Sorte 1984 aus einer Kreuzung der resistenten Elternsorten Sirius und Vidal Blanc. Neben mittelstarker Widerstandsfähigkeit gegen Echten und Falschen Mehltau besitzt die Sorte auch eine Resistenz gegen die Schwarzfäule. Damit kann auch der Einsatz von Kupfer verringert werden. Konkret könnten beim Anbau von Felicia bis zu zwei Drittel der Fungizide eingespart werden, heißt es in der Pressemitteilung des JKI.

Felicia_Aromaprofil_c_U.Bruehl_JKI.jpg

Das Glas symbolisiert Aromanuancen von Weinen der Rebsorte Felicia, eine Piwi-Sorte aus dem JKI © ZR/JKI

Kurzprofil zur Rebe und Weinstilistik
Im Weingarten erkenne man Felicia gut durch ihre markant glänzenden Blätter. Typisch für die Sorte seien große und lockerbeerige Trauben, die sich auch für den direkten Verzehr eignen. Mit drei bis vier Trauben pro Trieb weist die Sorte ein relativ hohes Ertragsniveau auf. Durch die lockere Traubenstruktur ist Felicia laut JKI recht unempfindlich gegenüber Botrytis. Aufgrund ihres nicht ganz aufrechten Wuchses ist die Heftarbeit im Weinberg jedoch etwas aufwändiger.
Sensorisch steht Felicia für einen leichten und feinfruchtigen Weintyp. Das dezente Bukett ist geprägt von feinen, reifen Fruchtaromen wie Apfel, Marille und Banane, die in manchen Jahren mit einem leichten Muskatton kombiniert sind. Der Wein besitzt eine harmonische Säure. Aufgrund der vorwiegend dezenten Weinstilistik hält man die Sorte auch für einen interessanten Cuvée-Partner.