Anfang Dezember fand die Finanzpolizei ein verstecktes Labor in Partenico bei Palermo und stellte dabei 25.000 Kilogramm Zucker, 300 Hektoliter Zuckersirup sowie 37.000 Hektoliter gepanschten Most und Wein sicher. Dort sollen seit Jahren aus Zucker, Wasser und Überresten der Weinproduktion Billigwaren hergestellt worden sein – gefälschte Wein- und Essigprodukte, die in ganz Italien vertrieben wurden. Beteiligt waren demnach auch vier Weingüter. Die sizilianische Lokalpresse erwähnt Verbindungen zur Cosa-Nostra.
Die Produkte seien nicht gefährlich für die Gesundheit gewesen, erläuterte Andrea Mascia von der Finanzpolizei. Abgefüllt in Flaschen mit Etikett samt falschen Herkunftsbezeichnungen (DOC und IGT) sei die Ware an nichtsahnende Käufer gelangt. Von 2018 bis 2020 sollen rund 9 Millionen Liter der „weinartigen“ Produkte abgesetzt worden sein. Fünf Personen müssten nun unter anderem wegen Betrugs und Fälschung von Weinqualitätssiegeln mit Verfahren rechnen.
