EUROPA

Mehr EU-Beihilfen für Krisendestillation & Co.

Ein Artikel von Redaktion | 12.05.2020 - 13:38

In einer aktuellen Einschätzung der europäischen Marktsituation in der Landwirtschaft durch den Europäischen Bauern- und Genossenschaftsverband heißt es wörtlich:

„Die Lage wird von Tag zu Tag schlimmer. Die Krise ist alles andere als überwunden. Der Rückgang beim Verbrauch auf dem Binnenmarkt sowie die sinkenden Exporte werden durch Einzelhandels- und Onlineverkäufe bei Weitem nicht ausgeglichen. Lagerbestände häufen sich und insbesondere hochwertige Produkte sind stark betroffen. Wir begrüßen zwar die Kommissionsvorschläge für mehr Flexibilität bei den Maßnahmen im Rahmen der nationalen Stützungsprogramme sowie die vorgeschlagenen außerordentlichen Maßnahmen wie die Krisendestillation, die private Lagerhaltung und die grüne Weinlese, jedoch sind solche Vorschläge aus einer Haushaltsperspektive unzureichend. Es ist für die Marktteilnehmer unmöglich, solche Maßnahmen mit den verbleibenden Geldern der nationalen Stützungsprogramme umzusetzen. Die Arbeitsgruppe setzt sich aktiv für mehr EU-Beihilfen ein, um die vorgeschlagenen Maßnahmen zu finanzieren und bespricht derzeit langfristige Marktverwaltungsinstrumente zur Vermeidung eines Zusammenbruchs des Sektors.

Seitens des Österreichischen Weinbauverbands sieht man die Situation ähnlich: Die beim Wein geforderten Maßnahmen seien zu unterstützen, wobei nur die Krisendestillation wirklich einen Effekt haben dürfte. „Es ist klar, dass wir mit den verbleibenden, nicht genutzten Geldern aus dem Nationalen Stützungsprogramm nicht das Auslangen finden werden können“, betont Dir. Josef Glatt, Geschäftsführer vom Österreichischen Weinbauverband.