Leader-Projekt Steiermark

Ressourcenschonende Technik im Obst- und Weinbau

Ein Artikel von Redaktion | 08.01.2020 - 09:48
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Mag. Robert Matzer (li), Fachgruppe Technik, überreichte Dir. Reinhold Holler (re), FS Silberberg, ein „lebendes Bodenprofil“ – erstellt auf Basis einer mikrobiologischen Bodenanalyse © Dreisiebner-Lanz

Im Rahmen des Projekts haben 140 Obst- und Weinbaubetriebe auf einer Gesamtfläche von mehr als 1.300 Hektar an der Umstellung auf eine zeitgemäße, ressourcenschonende Arbeitsweise gearbeitet. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren (2017 – 2019) wurde von der ARGE obst.wein als Projektträger abgewickelt, umfasste ein Gesamtbudget von 453.905 Euro und erstreckte sich über neun LEADER-Regionen. Die Durchführung erfolgte mit Unterstützung von Bund, Land und EU (60% Förderung über LEADER).

Im Fokus standen die praktische Umsetzung der „Verlustarmen Sprühtechnik“ sowie eines „zukunftsorientierten Bodenmanagements“.

Bodenmanagement

Bei diesem Projektschwerpunkt ging es um mehr als den Herbizidverzicht: Das übergeordnete Ziel war ein tieferes Verständnis des komplexen Systems „Boden“ zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Es wurden Bodenproben bei den teilnehmenden Betrieben gezogen und einer zeitgemäßen chemischen und mikrobiellen Analytik unterzogen. Zudem wurden zahlreiche Tests, Praxistests und -vorführungen mit verschiedenen Geräten zur Bearbeitung des Unterstockbereichs/Pflanzstreifens durchgeführt. Versuchstätigkeiten zu Begrünungsstrategien, Weiterbildungsangebote und persönliche Beratungsgespräche rundeten das Thema ab.

Verlustarme Sprühtechnik

Im Bereich der Sprühtechnik galt es, eine von der Fachgruppe Technik entwickelte, praxiserprobte verlustarme Sprühtechnik auf den LEADER-Betrieben zu etablieren. Durch Umrüstung und Optimierung von Sprühgeräten gelingt es, bis zu 70% weniger Abdrift und bis zu 60% weniger Lärm und CO2-Ausstoß zu erreichen.

Knapp 100 Sprühgeräte wurden am Luftprüfstand optimiert und die Anwenderinnen und Anwender im Umgang mit den optimierten Geräten geschult. Bei richtiger Anwendung gibt es keine sichtbaren Spritzwolken mehr, dafür aber eine bessere Anlagerung der Pflanzenschutzmittel auf der Zielfläche. Gleichzeitig arbeiten die Sprühgeräte deutlich leiser und weisen einen niedrigeren Kraftbedarf auf. Ein Highlight im Bereich Sprühtechnik war auch der Praxistest eines Abdrift- & Recyclingschirms in Leichtbauweise.

Als Fortsetzung des Schwerpunktes Bodenmanagement wurde die Fachgruppe Technik eingeladen, an einem länderübergreifenden Projekt zum Thema „Alternative Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau auf Basis autonomer Technologien“ mitzuarbeiten.

Regina Lind und Sabrina Dreisiebner-Lanz, beide Fachgruppe Technik 

E-Mail: sabrina.dreisiebner-lanz@ernte.at