NAMENSSTREIT BEENDET

Gallé versus Gallo

Ein Artikel von Redaktion | 26.11.2019 - 15:30

Sechs Jahre dauerte ein Namensstreit zwischen dem Weingut Gallé in Rheinhessen und dem US-amerikanischen Weinproduzenten Gallo. Klaus und Ortrud Gallé, die sich ihr Weingut 1995 gekauft hatten, erhielten 2013 Post von einer Hamburger Anwaltskanzlei – im Auftrag der kalifornischen E. & J. Gallo Winery. Den Großproduzenten Gallo, für seine Klagefreude in Sachen Namensrecht offenbar bekannt, störte das Logo des Weinguts Gallé, denn der Name und seine Darstellung boten „eine offensichtliche Verwechslungsgefahr“. Eine gütliche Einigung wurde vorgeschlagen.

Trotzdem wurde es für das Weingut Gallé eine teure Angelegenheit, denn gerade hatte ein Marken-Relaunch inklusive aufpoliertem Internet-Auftritt stattgefunden. Für das 13-Hektar-Weingut Gallé bestand aber gegen den hoch professionell aufgestellten amerikanischen Konzern von vornherein keine Chance. Nur ein halbes Jahr durfte es dauern, ein neues Logo und ein neues Erscheinungsbild zu kreieren. So wurde auf die Schnelle ein erster Relaunch mit der Umbenennung des Weinguts in „Klaus Gallé Wein“ durchgezogen. Zufrieden ist die Familie nun mit dem erst im zweiten Anlauf entwickelten Namen „GUTGALLÉ“ – in geschlossener Schreibweise und in der Regel versehen mit dem Zusatz Rheinhessen, wie es die Vereinbarung mit Gallo will. Obwohl keine Strafen verhängt wurden, dürfte die Kostenbelastung für das deutsche Weingut erheblich ausgefallen sein. Zumindest herrscht nun Rechtssicherheit und für die nächste Generation eine verlässliche Basis für die Weiterführung des Weingutes.

gutgalle.de