NACHHALTIG AUSTRIA

Nachhaltiger Wein für den hohen Norden

Ein Artikel von Redaktion | 31.07.2019 - 14:07

Das Zertifikat „Nachhaltig Austria“ bringt den österreichischen Weinbau einmal mehr in die internationale „Pole Position“. Als wichtige Maßnahme für den Klimaschutz liegt die Zertifizierung nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien am Puls unserer Zeit. Gerade in den nordeuropäischen Ländern, die für ihre hohen Umweltstandards und den streng reglementierten Alkoholkonsum bekannt sind, steigt die Nachfrage an nachhaltig produzierten Weinen. Beim Export in die Alkoholmonopol-Märkte Norwegen, Schweden und Finnland punktet Österreich jetzt mit dem Gütesiegel. Das bestätigte der Besuch einer Delegation der Monopolmärkte, die Anfang Juni das Zertifikat „Nachhaltig Austria“ auf Herz und Nieren prüfte. Der Check fiel positiv aus und brachte als erstes konkretes Ergebnis die Einführung eines eigenen „Tenders“, also ein eigenes Import-Kontingents, für mit „Nachhaltig Austria“ zertifizierte Weine.

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Die skandinavische Delegation („Nachhaltigkeit“) bei einer Führung durch die HBLA u. BA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg

Skandinavische Delegation prüft Gütesiegel

Die Nachhaltigkeits-Experten der Monopole haben im Vorfeld ihrer Exkursion eine weltweite Analyse der Zertifizierungsprogramme ihrer Lieferantenländer durchgeführt. Nur 13 Programme davon wurden als valide eingestuft. „Nachhaltig Austria“ ist das erste Programm, das die Delegation aus Skandinavien jetzt genauer unter die Lupe nahm. Beim Besuch in Österreich stand für die fünf Vertreter der Besuch der zertifizierten Weingüter Stadt Krems, Bründlmayer, Stift Klosterneuburg und Andreas Liegenfeld am Programm, um einen Eindruck von der Umsetzung in der Praxis zu erhalten. Außerdem lernten sie bei einer Führung die HBLA u. BA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg kennen und verkosteten PIWI-Weine. Mag. Franz Rosner von der HBLA u. BA und Michael Zimmermann, MA, von der ÖWM informierten die Delegation über die Hintergründe und den Zertifizierungsprozess von „Nachhaltig Austria“, dem Nachhaltigkeitsprojekt des Österreichischen Weinbauverbandes.

Besonders groß war das Interesse der Besucher an ressourcenschonenden Maßnahmen, welche z.B. CO2-Bilanzen der Weingüter positiv beeinflussen. Auch das Gewicht der verwendeten Weinflaschen, das im besten Fall unter 420 Gramm pro Leerflasche liegen sollte, war ein klima- und materialschonendes Thema.

Gutes Zeugnis: Eigenes Importkontingent für nachhaltige Weine

Insgesamt stufen die Spezialisten der Monopole die Maßnahmen als in sich konsistent und wirksam ein. „In Sachen Umweltbewusstsein sind uns die skandinavischen Länder um Längen voraus. Es freut uns daher sehr, dass der Check der als sehr kritisch bekannten Nachhaltigkeitsexperten der staatlichen Alkoholmonopole für das Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ positiv ausfiel“, so Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Weinmarketing GmbH.

Vor allem die externe Evaluierung, Detailierungsgrad der ökologischen Analyse sowie die Berücksichtigung sozialer und ökonomischer Kriterien überzeugten die Delegation soweit, dass die Monopole das Zertifikat bei den Ausschreibungen der Importkontingente ab sofort berücksichtigen: „Neben einem Tender für österreichische Bio-Weine wurde jetzt ein separater Tender für Weine mit dem Zertifikat „Nachhaltig Austria“ ausgeschrieben. Ein weiterer Grund, warum ich mir wünsche, dass möglichst viele Betriebe diese Zertifizierung durchführen“, ist Klinger von den Vorteilen überzeugt, die das Gütesiegel bringt.

Der Direktor des Österr. Weinbauverbandes DI Josef Glatt freut sich, dass die jahrelangen Anstrengungen bei der Entwicklung des Standards nun auch auf dem internationalen Markt Früchte tragen. Derzeit wird das vor fünf Jahren erstellte Programm evaluiert und weiterentwickelt. #