Deutschland/Österreich

Mangelware Weinflaschen?

Ein Artikel von Walter Kaltzin | 27.03.2019 - 15:22

Die Gründe für die Engpässe sind vielfältig: Zum einen werden einige Glaswannen großer Hersteller gerade erneuert, zum anderen ist es der Trend (etwa bei Milch), von PET- bzw. Karton-Verpackungen Richtung Glas umzusteigen.

Aber auch die eigene Weinbranche trägt Schuld am Mangel. Die enorm große Ernte in Deutschland und in den meisten großen europäischen Weinbauländern verschärft die Situation. In Österreich sei das Problem weniger gravierend, heißt es von Franz Zöch, Abteilungsleiter bei RWA. Man setze auf Vetropack und dort hätten die Verantwortlichen vorausschauend geplant. Ing. Andreas Dornhackl, Geschäftsführer bei Müller Glas fasst die Situation mit diesen Worten zusammen: „Es gibt de facto keine freien Mengen am Markt. Was nicht langfristig geplant wurde, ist fast unmöglich zu bekommen.“

Kurzfristig keine Entspannung in Sicht

Christoph Jäckle von der Geschäftsführung der deutschen Firma Euroglas und der österreichischen Firma Glaspack beliefert sowohl den österreichischen als auch deutschen Markt. Sein Fazit: „Der hohen Nachfrage in allen Bereichen der Lebensmittel- und Getränkebranche stehen aktuell in ganz Europa nicht genug Kapazitäten gegenüber. Wenn der Trend zur Glasverpackung weiter anhält, sehen wir auch in den nächsten zwei bis drei Jahren keine echte Entspannung. Jäckle vermutet, dass die geplanten Kapazitätserweiterungen ungenügend sein könnten, um den wachsenden Bedarf zu decken. Langfristige Planung und eine gute Reichweite bei den Lieferanten, Stichwort Risikostreuung durch ein diversifiziertes Lieferantenportfolio, sei deshalb unerlässlich.