Umstrittener Pestizideinsatz in Bordeaux

Ein Artikel von red. | 07.12.2016 - 14:11

Das Jahr 2016 steht für Bordeaux im Zeichen des Widerstands gegen den massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Schon im Februar dieses Jahres erregte eine ausführliche Dokumentation im französischen Fernsehen, die Bordeaux als eines der beiden am stärksten mit Pestiziden belasteten Departements Frankreichs auswies, großes Aufsehen. Laut einer Studie der Gesundheitsbehörden treten z.B. bei Kindern im Weingebiet Sauternes Krebserkrankungen (mit nachweisbaren Verbindungen zu Pflanzenschutzmitteln) zwei- bis fünfmal häufiger auf.

Im Juni wurde knapp vor der großen Eröffnung des brandneuen Museums „Cité du Vin“ eine Anti-Pestizid-Demonstration in Form eines „Die In“ in der Innenstadt von Bordeaux abgehalten: Dutzende Menschen legten sich „wie tot“ mitten auf die Straße.
Die Errichtung einer großen Anzahl weißer Kreuze und Plakate im Médoc zu Anfang Dezember durch die Gruppe „Médoc Pesticides Collective“ wird als die erste einer Reihe von Aktionen bezeichnet, welche der Bevölkerung die Gesundheitsrisiken durch Pestizide – besonders für Kinder, Weingartenarbeiter und Winzer – aufs Neue ins Bewusstsein rufen sollen. Der Druck auf das CIVB (Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux) und die Regierung wird stärker.